SJ66 Theresienstadt

Tschechien/CZ, Böhmen: Mělník >Terezíně (Theresienstadt) >Litoměřice(Leitmeriz)🌦️ 24 – 33°

Mělník

Start 08:05, 24° leicht bedeckt.

Unser Quartier in direkter Nachbarschaft von Kirche und Schloss (Witwensitz der böhmischen Königinnen)
Reichlich Auswahl. Wir folgen dem Euro Velo 7.
In der Region wachsen berühmte, tschechische Weine.

Ein verwaistes Fahrrad: Toilettengang oder ?
Infotafel fotografiert. Wir sind auf der Sonnenroute (Nordkap – Malta) unterwegs und auf dem…
Die Buchstaben der Elbe in einer anderen Reihenfolge und einen tauschen, schon habt ihr den tschechischen Namen.
Das Foto und…
… making-of.
Hochwasserstände. Ganz oben unterm Dach hat sich eine Markierung versteckt.
Jahrtausendhochwasser 2002 in Mitteleuropa. >>>Wikipedia
Eine Ruder-Wettkampfstrecke.
Auf ihr wurden die Weltmeisterschaften des letzen Jahres ausgetragen.
Glück gehabt. Wir teilen uns den Unterstand während des kurzen aber heftigen Regenschauers.
Pause
Der Hopfen ist zurück.
Terezín = Theresienstadt

Wir sind vorbereitet. Bedrückend ist das Näherkommen trotzdem.
Was erwartet uns diesmal?

Schon 10 Minuten später können wir an einer deutschsprachigen Führung teilnehmen.
Danke Josef für Deine einfühlsamen Worte und den persönlichen Dialog.

Die Festung Theresienstadt entstand Ende des 18. Jhd. unter der Regentschaft Maria Theresias als modernster Festungsbau Europas.
Fast von Anfang an wurde er auch als Gefängnis genutzt.
In der Zelle Nr. 1 war der Attentäter Franz Ferdinand d’Estes inhaftiert (Sarajewo, 1914, Erzherzog Franz Ferdinand von Österreich).
Nach der Okkupation der böhmischen Länder wurde ab 1940 in der Kleinen Festung ein Gestapogefängnis eingerichtet.
Bis Kriegsende durchliefen 32.000 Gefangene das Lager.
Eingerichtet für 30 Gefangene, in der NS-Zeit mit 100 belegt in den hier abgebildeten Betten.
Zugang zum Hof 4. Gebaut von der SS.
3.600 und mehr Gefangene wurden nur hier untergebracht.
600 allein in diesem Raum
Für viele war es nur ein Durchgangslager auf dem Weg in die KZs.
1945 – 1948 wurde die kleine Festung als Internierungslager für zwangsauszuweisende Deutsche genutzt. Deren Geschichte ist in diesem Einzelzellentrakt dokumentiert.
(Info-Flyer zur Kleinen Festung)
Josef führt uns auch durch 500 m von insgesamt 55 km! des Tunnelsystems das unter der kleinen und großen Festung und noch außerhalb verläuft.
Im Gebäude der SS-Garnison ist ein Museum zur Dokumentation der Besetzung Tschechiens durch NS-Deutschland eingerichtet.
Leider wiederholt sich Geschichte. Wer fand die Annektion der Krim gerechtfertigt oder hat sie stillschweigend hingenommen?

Kleine Festung Theresienstadt >>>Wikipedia

Internierungslager Theresienstadt >>>Wikipedia


Wir sind weiter zur großen Festung,…
…die Garnisonsstadt wurde von den Nazis entvölkert und dann als jüdisches Ghetto genutzt. Hier entstand dann der unsägliche Propagandafilm (>>>Wikipedia) zum Besuch des Internationalen Roten Kreuz. Damit das auch alles super aussah, mussten zunächst 15.000 Bewohner des Ghettos ‚verschwinden‘. Und keiner hat’s bemerkt (bemerken wollen), dass alles getürkt war.

Terezíně >>>Wikipedia

Weiter nach Litoměřice.
Eigentlich wollten wir dort endlich mal wieder unser Zelt auspacken. Die über den ganzen Nachmittag verteilten Regenschauer haben’s verhindert.

Hotel Dejmalík

2 Gedanken zu “SJ66 Theresienstadt

  1. Liebe Reisende
    Ich hoffe der Regen war noch erträglich.
    Ein geschichtsträchtiger Tag.
    Geschichte wiederholt sich.
    Die Schilderungen und Bilder
    Des heutigen Tages belegen
    für mich, der Mensch ist das
    gefährlichste Raubtier.
    Vergessen ist ein Verbrechen.
    Hans Jürgen

  2. Hallo Kerstin, hallo Ludwig,
    weiter mit Wallenstein:
    Wallensteins Erfolge stärken seine Machtstellung und rufen natürlich auch Neider auf den Plan. Allen voran den bayrischen Herzog und Kurfürsten Maximilian I.
    Seine Machtposition verleiten Wallenstein allerdings auch dazu den Kaiser seine Überlegenheit spüren zu lassen. Ferdinand will mehr militärische Aktionen, Wallenstein hat eigene Vorstellungen. Der Auftragsmord an Wallenstein und die Rolle Ferdinands darin beschädigen die Biografie des Kaisers bis heute.
    Ferdinands II. Ziel ist die absolute Herrschaft über das Reich. Der erster Schritt soll die Wiederherstellung der konfessionellen Einheit unter katholischen Vorzeichen sein. In der ersten Phase des Dreißigjährigen Krieges scheinen der Kaiser und seine Verbündeten unschlagbar. Aus der Position der Überlegenheit beginnt der Wiener Hof jedoch den Bogen zu überspannen.
    Seine Maximalforderungen hat der Kaisers 1629 im sogenannten Restitutionsedikt formuliert: Ferdinand fordert die Rückgabe aller seit 1522 der katholischen Kirche entzogenen geistlichen Territorien und Besitztümer, die zwischenzeitlich von protestantischen Fürsten zu ihren Gunsten eingezogen worden waren. Diese offene Kampfansage bringt die evangelischen Reichsfürsten gegen Ferdinand auf und eint die vorher zerstrittenen Protestanten. Fortgesetzt folgt… Grüße Harald

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