SPF43 Veränderungen beflügeln

Frankreich, Rhône-Radweg: Le Pouzin – Saint Pierre de Boeuf

Ich war wieder zeitig unterwegs, da ich dem Wetter ein Schnäppchen schlagen wollte. 10 Minuten vorm Sonnenaufgang kurbelte ich bereits.

Nur 9° und immer wieder Regenschauer veranlassten mich, 50 km am Stück durchzufahren. Pausen hätten mich in der feuchten, aber halbwegs warmen Kleidung unter dem Regenschutz auskühlen lassen. Es gab auch keine günstige Gelegenheit vorher.

Gegenüber vor der Kirche wollte ich nicht verweilen. Lieber in die Bar rein und was Warmes trinken.

Anschließend hat sich das Wetter zu meinen Gunsten verändert. Kein Regen mehr, ab und an mal Sonne mit Temperaturen bis 20° und kräftiger Rückenwind führten dazu, dass aus den geplanten 70 Kilometern 100 geworden sind.

Ein Platz mit schöner Aussicht für einen Zwischenstopp war auch wieder zu finden.

Die reizvolle Streckenführung und…

… interessante Ausblicke haben mir zusätzlich Flügel verliehen.

Zur Belohnung musste ich dann auch nicht mein Zelt ausrollen, sondern bin in diese Komfortvilla eingezogen.

Severin hatte überlegt, was sie für mich tun könnte. Ja, sagte sie nach kurzer Überlegung, das Quartier für die Saisonverstärkung, die erst zum 1. Mai kommt, ist frei. Zum Preis eines Zeltplatzes von nur 6,40€ ein großzügiges Angebot.

Ihre Tante war zur Bewältigung einer Lebenskrise nach einem Trauerfall nach Santiago de Compostella zu Fuß gepilgert. Besonders fit war sie nicht. Gestartet ist sie von der Kathedrale von Le Puy-en-Velay (Wikipedia), dem Hauptausgangspunkt in Frankreich. Köperlich und mental gestärkt ist sie vom Camino zurückgekommen.

Vielleicht deswegen das gute Herz für Typen wie mich.

In der Hoffnung, dass Wind und Sonne ihren Dienst leisten, habe ich auch noch eine kleine Wäsche gewagt. Zwei Unterhosen und zwei paar Strümpfe trage ich im Wechsel. Jeweils einmal ‚Notfall‘-Ersatz liegen immer noch unbenutzt im Gepäck.

Übernachtung: Camping de la Lône in Saint-Pierre-de- Boeuf

3 Gedanken zu “SPF43 Veränderungen beflügeln

  1. Hall lieber Ludwig ,

    wieder ein wunderschöner Tag für uns gemeinsam mit dir auf deiner Tour!!

    Was mich ( Petra ) voll beeindruckt :
    die Anzahl deiner Reisekleidung!! 👖👕👍
    Das möchte ich auch mal schaffen , dann hätte ich wohl keine Probleme mehr , mit den Diskussionen von Walter und den 20 kg beim Fliegen !! 😊

    Eine gute Weiterfahrt
    wünschen dir von ❤ Petra & Walter

  2. Land und Leute kennenlernen. Für Dich kein Problem – weiterhin viel Spaß dabei. Dass Veränderungen beflügeln, ist wohl wahr.

  3. Hallo Ludwig,Glückwunsch zu 100 km auf dem Fahrrad und das bei Wind und Wetter!!!
    Auch Hannibal hatte beim Alpenübergang mit widrigsten Verhältnissen zu kämpfen. Die Folge waren furchtbare Verluste seiner Truppen. Wäre jetzt Scipio in voller Truppenstärke (einen Teil hatte er nach Spanien gesandt) am Fuß der Alpen erschienen, mit Hannibal hätte es ein schnelles Ende genommen. Rom gab aber der karthagischen Armee die Möglichkeit der Regeneration. Ende 218 v. Chr. erreichte Hannibal schließlich die Po-Ebene. Die Region wurde zu dieser Zeit von Stammesfehden unter den Kelten und Aufständen gegen Rom erschüttert. Hannibal gelang es, zahlreiche der Stämme militärisch oder diplomatisch an sich zu binden. Ein erstes kurzes Gefecht am Fluss Ticinus (auf beiden Seiten Vorausabteilungen) zwischen Hannibal und Scipio endete mit einem Sieg der Karthager. In der Folge laufen Teile der bisher mit den Römern verbündeten Kelten zu Hannibal über. Scipio verhielt sich in der Folge defensiv, um das Eintreffen eines weiteren römischen Heeres unter dem zweiten Consul T. Sempronius Longus abzuwarten. An der Trebia traf Hannibal dann auf die vereinigten konsularischen Heere. Der fatale tägliche Wechsel des Oberbefehls (bei gleichzeitiger Anwesenheit beider gleichberechtigter Consuln im Feld) beim römischen Heer wirkt sich jetzt das erste Mal entscheidend aus. Unter dem Oberbefehl des Consuls Sempronius verlieren die Römer diese erste Schlacht gegen Hannibal auf italienischem Boden (erster Versuch einer Umfassungsschlacht, einem Teil der röm. Legionen gelingt es aber aus einem sich abzeichnenden Kessel auszubrechen). Fortsetzung folgt…… Grüße Harald

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