Frankreich: Avignon – Bourg-Saint-Andéol

Ein letztes Foto an der Stadtmauer Avignons und dann war ich bereits um 7.30 Uhr unterwegs. Die Wetter-App diktiert meine Zeiten!

Noch strahlt der Himmel, als ich diese Brücke überquert hatte.



Ich folge dem gut ausgebauten und beschilderten Rhoneradweg flussaufwärts.


Bei der Caderrouse befinden sich Atomkraftwerke und die Aufarbeitungsanlage Melox direkt am Fluss. Die Anlage spielte eine zentrale Rolle in Staatspräsident Charles de Gaules Anschub-Programm für eine französische Kernwaffen-Streitmacht.

Für Weinliebhaber eine erste Adresse.

Unter Folie gezogen kann der erste Spargel des Jahres gestochen werden.


Kurz mal die Augen schließen, um sich dieses Lavendelfeld blühend vorzustellen. Der Anfang der heutigen Strecke führte noch durch die Provence.

Wikipedia: Verwaltungsgliederung

Bereits gegen 12.00 Uhr hatte ich nach 70 Kilometern mein Ziel Bourg-Saint-Andéol(GoogleMaps) in der Region Auvergne-Rhône-Alpes erreicht. Der Mistral (-Wind) hatte mich ordentlich unterstützt. Zwei Stunden später kam der erste Regen.

Rennradfahrer aus Blech in den Wertungsfarben der Tour de France umkreisen den Marktplatz.

In dieser Unterkunft bleibe ich zwei Nächte, um dem Starkregen am Mittwoch zu entgehen.
Regenfahrten werden sich in den nächsten Tagen voraussichtlich nicht mehr vermeiden lassen.

Hallo Ludwig, jetzt kennen ich deinen Weg. Château du Pape, bin ich auch gefahren und an der Rhone entlang bis in die Schweiz. Jetzt könntest du viel Obst am wegesrand probieren wenn es schon reif wäre 😐 eine sehr fruchtbare Gegend. Gute Fahrt noch.
Hallo Ludwig, im Rhonetal hatten sich 218 v. Chr. weltpolitische Ereignisse abgespielt. Europa würde heute anders aussehen, wenn dies sich nicht so zugetragen hätte, oder auch anders ausgegangen wäre (eine sehr reale Möglichkeit). Ich habe bereits beschrieben, daß es Hannibal mit seiner Armee gelungen war die Rhone zu überschreiten.
Der römische Consul P. C. Scipio war zur gleichen Zeit, als Hannibal sich der Rhone näherte, mit 60 Schiffen und starken Einheiten nach Spanien unterwegs. Nachdem er in der Nähe von Marseille ( Massalia) an Land gegangen war, erhielt er durch keltische Boten die (für ihn überraschende) Nachricht, daß Hannibal bereits den Ebro verlassen, die Pyrenäen passiert und im Begriff war die Rhone zu überschreiten. Scipio marschierte die Rhone aufwärts, erreichte aber die Stelle des Flußübergangs aber erst 3 Tage nach Aufbruch der Karthager. Währenddessen bewegte sich die wieder vereinigte Armee Hannibals auf dem östlichen Rhoneufer nach Norden. Folgen: I. Der General G. C. Scipio ( Bruder des Consuls) geht mit einem Teil des römischen Heeres nach Spanien, wo er bei Cissa auf die zurückgelassenen karthagischen Truppen trifft (bereits beschrieben). II. Der Consul selbst geht auf dem Seeweg zurück nach Italien, um Hannibal nach dem Alpenübergang in der Poebene zu erwarten.
Die von den Karthagern eingeschlagene Marschroute ist unter Historikern umstritten. Erhaltene Texte der wichtigsten Autoren (Polybios bzw. Titus Livius / die folgenden Autoren haben dann von diesen abgeschrieben > wie ich auch) führen zu unterschiedlichen Erkenntnissen. Der Weg ging vermutlich durch das Tal der Rhone und/oder der Isère. Klar ist, daß der Gebirgsmarsch sich für die Truppen sehr schwer gestaltete. Hannibal verlor durch Kämpfe mit der einheimischen Bevölkerung, Gelände- und Versorgungsschwierigkeiten, die Witterungsverhältnisse des beginnenden Winters einen erheblichen Teil der Armee. Nach 15 Tagen waren die Alpen überwunden. Es verblieben Hannibal 20.000 Fußsoldaten und 6.000 Reiter. Fast alle Elefanten sind verlorengegangen. Fortsetzung folgt….Grüße Harald