SPF19 In Gefangenschaft

Spanien: Lorca – Totana – Alhama de Murcia – Murcia. 9° bis 22°.

Grau war der Himmel beim Start und die Berggipfel waren darin verschwunden.

Die Wettervorhersage gestern Abend hatte ich anders gedeutet, auch die noch regennassen Straßen waren nicht vorgesehen.

Gerade in dem Augenblick, als die Wegführung unübersichtlich wurde, fuhren zwei Busse in die Straße hinein, die ich für richtig hielt. Nichts wie hinterher!

Eigenartig fand ich nur, dass sich hinter mir ein Rolltor über die Straße schob.

Und schon war ich gefangen, da die Ausfahrt auch unüberwindbar schien.

Als die ersten Kinderrufe erklangen ‚una bicicleta‘,’una bicicleta‘, war mir alles klar. Schulbusse in einer speziell gesicherten Zufahrt.

Auch heute war wieder Erntezeit. Den Bus und die Toilettenhäuschen liefere ich mit diesem Bild nach.

Irgendwo muss der Folienmüll aus der Intensivlandwirtschaft hin.

Die Rambla (trockenes Flussbett) de Santa in Totana.

Mit einem Uralt – VW – Bus auf Reise zu gehen, das könnte mir auch gefallen.

Schnell war ich heute unterwegs: Leicht bergab, Wind überwiegend von hinten und guter Straßenbelag machten das Radlerleben leicht. Im Bild die Einfahrt nach Alhama de Murcia.

Im Ort selbst werden schon die ersten Vorbereitungen zur abendlichen Kundgebung zum Weltfrauentag getroffen.

Ein Hoch auf die Touristinformationen. Dort wird mir freundlich geholfen und ich erhalte gratis regionale Landkarten. Im Bild ‚Fina‘, die mich auf den verkehrsärmsten Weg nach Murcia und eine Umleitung hinweist. Karten gab’s natürlich auch. Danke!

Neben der Burg über der Stadt ist auch hier eine schmucke Markthalle obligatorisch.

Obstbäume blühen, Kirschen.

Apfelsinen- und Zitronenbäume so weit das Auge reicht!

Nur durch Bewässerung dieser Halbwüstenregion, einer der trockensten und heißesten Regionen Europas, ist Landwirtschaft überhaupt möglich. Die ersten Kanäle wurden von den Mauren ab dem 9. Jahrhundert angelegt.

Noch 5 km und ich bin im Zentrum von Murcia, der Hauptstadt der gleichnamigen ‚Autononem Region‘, dem heutigen Etappenziel angekommen.

Ja, es stimmt, gestern habe ich nach 1.050 Fahrradkilometern Andalusien verlassen.

Keine Stadt ohne Stierkampfarena.

Ordentlich wird auch in Murcia Müll getrennt. Auch diese spanische Stadt ist gewohnt sauber.


21:00 Demo zum Weltfrauentag. Mind. 2.000 Teilnehmer/innen. Da kommen immer noch mehr… kann ich nicht mehr verlässlich schätzen. Nach 30 Minuten bin ich gegangen, das Ende war immer noch nicht in Sicht.

GoogleMaps: Murcia

4 Gedanken zu “SPF19 In Gefangenschaft

  1. Lieber Ludwig, ..imer wieder beeindruckend, wie du Fotos und Erlebnisse im Text für die Follower aufbereitest. Man ist voll im Geschehen und fährt quasi mit……Endlich weiß ich jetzt auch unsere spanischen Gemüseerzeugnisse einzuordnen. 🙂

  2. Oh, Ludwig was ein abwechlungsreicher Tag!
    Schicker “ Bulli “ damit fährst du aber erst, wenn deine Beine keine
    Lust mehr haben zu strampeln!!

    Eine gute Nacht Petra & Walter

  3. Hallo Ludwig, ich sehe du bist auf den Spuren Hannibals unterwegs. So wie sich das Tor hinter dir geschlossen hat, hat der Karthager die Römer immer wieder verwirrt, ausgetrickst und letztlich besiegt. Aber er war auch dafür bekannt, daß er immer wieder Gefangene, die den römischen Verbündeten zuzurechnen waren ohne Zahlung von Lösegeld freigelassen hat. Du brauchtest also nur glaubwürdig zu behaupten, daß du mit den Römern nichts zu tun hast, um freigelassen zu werden. 🙂
    Exkurs: Er wollte damit Rom von seinen Verbündeten trennen. Das ist ihm nicht gelungen.
    Grüße Harald

Hinterlasse eine Antwort zu Petra & Walter Antwort abbrechen