Tag 7 Zu Gast im Havelland

Von Oranienburg nach Himmelpfort. 75 km.

Aus Kerstins Reisetagebuch übernommen:

Nach einem vorzüglichen Frühstück starten wir 8:30 Uhr und gönnen uns einen Abstecher zurück nach Oranienburg, dass 2016 seine 800 Jahre feiert. Es ist eine der am schlimmsten bombardieren Kleinstädte Deutschlands während des 2. Weltkrieges. Hintergrund war die starke Rüstungsindustrie. Hier befindet sich auch das „Muster-KZ“ Sachsenhausen. Die Plätze und Gebäude fächerförmig angelegt, um von einer Stelle aus mit den Maschinengewehren alles zu kontrollieren. Zz. ist die Ausstellung „Deuschlands schönstes KZ und Museum Sachsenhausen“. Unsere Gefährten werden liebevoll in einem Seminarraum untergebracht. Mir gehen die Gedanken durch den Kopf: Muss ich mich eigentlich für mein Heimatland schämen? Auf jeden Fall ist es wichtig und richtig solche Gedenkstätten zu haben und zu ehren. Aber viel wichtiger ist den europäischen Friedens- und Freiheitsgedanken aufrecht zu erhalten.

Unser Weg führt uns mit Begleitung der Sonne durch die geschichtsträchtige Tonstichlandschaft. Der Baustoff für das alte Berlin wurde hier gewonnen.

Nach einer Rast an einem paradiesisch wirkenden Havelarm, natürlich direkt am Wasser, radeln wir auf super ausgebauten Fahrradstraßen durch ein ruhiges Waldgebiet. Der Tag findet sein Ende am Campingplatz am Stolpsee in Himmelpfort. Ob wir hier unsere Weihnachtswunschzettel abgeben steht noch nicht fest. Nach so einem tollen Radeltag und an so einem traumhaften Ort den Tag zur Neige gehen zu lassen, sind wir wunschlos glücklich.