H079 Größte Reede aller Zeiten

F, EuroVelo4, Normandie, Halbinsel Contenin: Cherbourg 🛥️🚶☀️🌤️ 26°

Die Reede von Cherbourg

Ludwig XIV (Sonnenkönig) fasste als erster die Idee, Cherbourg zu einem sicheren Kriegshafen und zum Schlüssel des Ärmelkanals, England gegenüber, zu machen. 1687 machte sich Vauban daran, die Festungsanlagen auszubauen… . Im August 1758 landete die englische Flotte und zerstörte sämtliche Festungswerke. Napoleon Bonaparte nahm dieses Projekt wieder auf, abgeschlossen wurde es erst 1853 unter Napoleon III. Dieser maritime Komplex stellt mit 1500 Hektar die größte künstliche Reede der Welt dar und ist eines
der größten bis heute je fertiggestellten Bauprojekte.

Wie erschließt man sich einen derart großen Schiffsparkplatz? Natürlich auf einem Boot.
Condor läuft ein. Mit dieser Fähre waren wir auf unserem England-Abstecher zweimal unterwegs.
Die U-Boot Werft im Militärhafen. Hier werden die französischen Atom-U-Boote gebaut.
Dahinter liegt die größte künstliche Reede der Welt. (rechts).
Zwischen den beiden Markierungen liegen 3.700 m. Mit den verwendeten Steinen hätte man auch die Pyramiden von Gizeh nochmal auftürmen können ( 6 Mio m³)
Am Abend des 10. Aprils 1912 legte die Titanic auf ihrer Jungfernfahrt einen Zwischenstopp im Hafen von Cherbourg ein. Da sie für die Docks zu groß war, wurden die 281 Passagiere per Tender hierher gebracht.
An dieser Stelle hat P.L.U.T.O. von der Isle of Wight aus die Normandie erreicht. Wer sich nicht erinnert: Link zum Blog
Heute ist auf der riesigen Fläche von 1.500 ha genügend Platz für Lachszuchten.
Nach einer Stunde erreichen wir wieder den inneren Hafen.
Der Auswandererbahnhof mit Schiffsterminal (s.gestern)

Cherbourg im 2. Weltkrieg

Am 19. Juni 1940 wurde die Stadt von den Truppen der deutschen Wehrmacht eingenommen. Von 1940 bis 1943 unterhielt die Kriegsmarine ein Marinelazarett und von 1940 bis 1942 lag hier auch eine Seenotfliegerstaffel. Im Juni 1944 wurde die Stadt im Rahmen der Landung in der Normandie Schauplatz der Schlacht um Cherbourg, die mit ihrer Eroberung durch das VII. US-Corps endete. Sie führte zu hohen Verlusten an Menschenleben, vielen Verwundeten und großen Zerstörungen. Vor ihrer Kapitulation zerstörten die deutschen Einheiten wichtige Teile der Infrastruktur wie Bahnhöfe und Brücken. Es kam aber nicht, wie von Hitler befohlen, zu einem heroischen deutschen Abwehrkampf „bis zur letzten Patrone“.

Mehr zu Cherbourg >>>Wikipedia

Feierabendspaziergang

Das passende T-Shirt.
Die Rückseite der Häuser am alten Weizenmarkt haben sich ihre Wändeltreppentürmchen mit ihren kleinen Ausgucken bewahrt.
Napoleon Bonaparte weist auf die Reede von Cherbourg und das Arsenal.

Wir können einen Besuch Cherbourgs sehr empfehlen. Morgen gehts wieder rund 🚴🚴

Hinterlasse einen Kommentar