Nach zwei Tagen Regenpause sind wir heute auf einsamen Wegen unterwegs.Der Radwanderweg V7 verbindet den Atlantik mit dem Ärmelkanal. Unser heutiger Teilabschnitt führt vom Seebad Concarneau aus über die Hügel der Montagnes Noirs.Ihr werdet es bemerkt haben, es ist ein bequemer Bahnradweg. Das dazugehörige Museum ist nach 30 km ausgeschildert.Ludwig stellt fest, dass es keine Schmalspurbahn ist. Ein nette Idee. Der Tresen des Ticketschalters aus....alten Reisekoffern.Der Streckenplan, ab 1885 realisiert. Wir fahren von Süd nach Nord, vom Atlantik zum Ärmelkanal, quer durchs Land auf dieser ehemaligen Bahntrasse.Durch den Bau war das Innere der Bretagne nicht mehr isoliert.Der zweite Weltkrieg hat auch hier seine Spuren hinterlassen. 14 Züge waren für den Bau des deutschen Atlantikwalls im Einsatz.Bei dieser Darstellung wird uns bewusst, dass es früher ja mal separate Gepäckwagons gab.
Die Täler sind tief geworden. Wir sind jetzt auf 200 m über dem Meeresspiegel angekommen. Der Blick von der Brücke zeigt einen undurchdringlichen Wald;…… wir sind zwar auf der Suche nach Brocéliande, dem Zauberwald aus der Artus-Sage, mit ihm rechnen wir aber heute noch nicht.Wenn der Blick mal frei ist, sehen wir landwirtschaftliche Weidenutzung.Die Freiheitsstatue in Gourin, unserem heutigen Übernachtungsort.
Die schwierigen wirtschaftlichen Bedingungen veranlassten die Einwohner ab Ende des 19. Jahrhunderts, Arbeit über den Atlantik zu suchen. Dieses Phänomen hielt bis 1965 an. Die im Stadtzentrum errichtete Freiheitsstatue zeugt noch heute davon.
Essen heute Abend: Galette und Crepes
Die Geschichte der Crêpes geht weit zurück: Crêpes sind eine Weiterentwicklung der Galette, die in der Bretagne immer noch unverändert angeboten werden. Galettes entstanden aus den Resten einer Buchweizensuppe. Sie wurden auf einem flachen heißen Stein (bretonisch „jalet“) gebacken und mit herzhaften Zutaten wie Käse, Fisch und Speck belegt. (Wikipedia)
Im Bild Galette. Auflagen: Scheiben einer Fleischwurstrolle (andoville de Guémené), karamellisierter Apfel
Galettes sind aus Buchweizen. Zudem ist der Teig gesalzen.
Crêpes, süß, flambiert.
Crêpes hingegen werden aus Weizenmehl gebacken und sind süß. Gebacken werden beide Pfannkuchenarten stets auf einer randlosen Heizplatte. Mit einem Rosel, einem kleinen, flachen Holzrechen, wird der Teig hauchdünn verteilt. Zum Wenden nehmen die Franzosen den Spanell. Dies erfolgt, sobald die crêpe goldbraun und knusprig ist.
Crêpes sind fest in der Esskultur der Bretagne und anderer französischer Regionen verankert. So werden zum Beispiel jedes Jahr am 2. Februar zum französischen kirchlichen Feiertag Mariä Lichtmess in vielen französischen Regionen Crêpes gegessen.