DR59 Spuren im Hirschberger Tal

Polen, Niederschlesien: Jauer > Hirschberger Tal > Erdmannsdorf > Hirschberg (Jelenia Góra). 63 km, 680 hm, 21° bis 35°. Ein wunderschöner Tag.


Eine sehr, sehr schöne Strecke war das heute. Man muss aber…

… kräftige Anstiege mögen. Ganz links grüßt schon die Spitze der Schneekoppe (1.603 m) als höchste Erhebung der Sudeten.

In Jannowitz(Wikipedia) habe ich mir vorgenommen, für meinem 🚲Freund Werner auf Spurensuche zu gehen.

Beim ersten Mal habe ich innerlich gezuckt, als er von einer Irrenanstalt sprach.

@Werner, ich bin mir zu 99,9 % sicher: das ist es, hier wurdest du geboren. Sehr schön am Fluss Bober(Bobr) gelegen.

Auch heute noch eine Behinderteneinrichtung in einem hervorragenden baulichen Zustand, …

… unterstützt aus Deutschland.

Historischer Hintergrund: Um schwangere Frauen vor Bombenangriffen zu schützen, wurden sie zur Entbindung von Berlin aus ‚aufs Land‘ gebracht.


Im 18. Jahrhundert hat der preußische Hochadel die Region für sich entdeckt. Dutzende Schlösser errichteten sie im Hirschberger Tal.

Viele sind in den letzten Jahren wieder sehr ansehnlich hergerichtet. Im Schloss Schildau kann man fürstlich übernachten.

Schloss Lomnitz. 1991 haben die deutschen Nachfahren des letzten Besitzers das heruntergekommene Gebäude wieder übernommen und es in ein Schmuckkästchen mit allen dazugehörigen Gebäuden ringsherum verwandelt. Der Öffentlichkeit zugänglich.

Kaiserlich: Die ehemalige Hohenzollern – Sommerfrische in Erdmannsdorf.

Sieht aus wie in Tirol. Der Kaiser hatte den evangelischen Glaubensflüchtlingen 1837 Land zur Verfügung gestellt. Ihren Baustil haben sie mitgebracht. Mehr auf Wikipedia

Selbst Neubauten werden heute wieder im Tiroler – Stil errichtet, obwohl auch die Tiroler ab 1945 vertrieben wurden.

Bis auf 12 km Luftlinie bin ich an die Schneekoppe herangekommen. Auf der Kuppe verläuft die Grenze zu Tschechien.


Am Tagesziel: Das Rathaus von Hirschberg (Jelenia Góra). Auch hier wird der Platz von Bürgerhäusern eingerahmt mit umlaufenden….

… Laubengängen.

Glasausstellung auf dem Marktplatz.

Glasbläser aus Venedig hatten sich hier ebenfalls angesiedelt.

Sieht aus wie auf Murano, Venedig. Man munkelt, dort würden heimlich Produktionen aus Hirschberg bezogen.

Direkt neben dem Marktplatz bin ich im Hotel Baron untergekommen. Ich hatte mich mal nicht für das preiswerteste Zimmer entschieden. Dafür ist HP inkl., 39,–. Kann ich sehr empfehlen.

Hotel BARON Karczma Grodzka
ul. Grodzka 4 i 5, 58-500 Jelenia Góra, Polen
+48 75 752 53 91
https://maps.app.goo.gl/2m8wguFizMWFgFFy6

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Morgen bin ich nach 30 km erneut auf Spurensuche.

Ein Gedanke zu “DR59 Spuren im Hirschberger Tal

  1. Lieber Ludwig, ganz herzlichen Dank für die erfolgreiche Spurensuche!!! Ja, auch ich bin sicher, dass ich dort das Licht der Welt erblickt habe, wenn auch die Erinnerung stark verblasst ist😉 Freut mich, dass Du es gefunden hast und, dass es ein schöner Tag für Dich war, auch als Belohnung für die Anstiege. Viel Erfolg bei der weiteren Spurensuche morgen… beste Grüße aus Bella Italia 🇮🇹 Werner S.

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