DR23 Peter Maffay aus Kronstadt (Braşov)

Rumänien, Siebenbürgen, Burzenland: Poiana Brașov (Schulerau) > Braşov (Kronstadt) > Prejmer (Tartlau). 19°, bedeckt, der Regen hat mich trotz anderer Vorhersage verschont.


In den Wäldern hier leben noch Bären (Brauner Karpatenbär) in freier Natur. Damit ist es eine der wenigen Gegenden in Südosteuropa, wo das noch der Fall ist.

Beinahe täglich sollen in den Randbezirken der Stadt Braşow Bären gesichtet werden, welche die Mülleimer nach Essbarem durchsuchen und sich sogar von Menschen füttern lassen.

Da ich die 12 km aus 1.030 m Höhe bequem herunterrolle, kann ich dabei auch gleich einen Adlerblick auf die historischen Sehenswürdigkeiten werfen. Marktplatz mit Rathaus und…

… die Schwarze Kirche und…

… die neueren Stadtteile.


Meine erster Weg führt mich aber zu einer Schule.


Im August 2015 wurde Peter Maffay zu Ehren an der Allgemeinschule Nr. 12 in Brașov, die er von 1955 bis 1963 besuchte, eine zweisprachige Gedenktafel in seinem Beisein enthüllt. Gleichzeitig wurde ihm die Ehrenbürgerschaft der Stadt verliehen und er zum Kulturbotschafter Brașovs ernannt.

Quelle: Deutsche Zeitung für Rumänien

Nur wenige Häuser entfernt hat er die ersten 14 Jahre seines Lebens verbracht. Haus Nr. 51, wenn sich die Numerierung nicht geändert hat, ist es dies. 1963 wurde der repressive Druck des kommunistischen Regimes auf die kleine Familie mit deutschen und ungarischen Wurzeln so groß, dass sie sich entschließt, nach Deutschland zu emigrieren.


Die Schwarze Kirche.

Leider Fotografierverbot, deswegen dieses Bild von einer Bauzaunbespannung.

Infobox: Die Schwarze Kirche ist der bedeutendste gotische Kirchenbau Siebenbürgens und Südosteuropas.

Der Vorgängerbau war eine romanische Basilika aus der Gründungszeit Kronstadts durch den Deutschen Orden ab 1211.

Nach deren Zerstörung durch den Mongolensturm von 1241 wurde sie als gotische Hallenkirche wieder aufgebaut.

Ihren Namen trägt sie wegen eines Stadtbrandes im Jahr 1689, der von der Kirche nur noch die geschwärzten Mauern stehen ließ. Sie ist seit der Reformation der Kronstädter Siebenbürger Sachsen eine evangelische Kirche.

Quelle Wikipedia

Die Kirche stellt mit dem Alten Rathaus im Altstadtzentrum das wichtigste historische Bauwerk der Stadt dar.

Und weiter geht es, ein nächstes Highlight dieser Reise wartet in nur 20 km Entfernung.

Zunächst muss ich Braşow mit seinen 270.000 Einwohnern verlassen. Leider ohne Radweg,…

…dafür das letzte Stück nach Prejmer (dt. Tartlau).

Die Kirchenburg in Tartlau. Der Grundriss mit den gleichlangen Kreuzarmen, der vermutlich von den Deutsch-Ordensrittern aus Syrien mitgebracht wurde, wird als Beweis der Gründung vor 1225, dem Jahr der Vertreibung der Ritter, angesehen.

Mächtig sind die Mauern, 5m dick!

Der wehrhafte Zugang: 32 m mit mehreren Fallgittern.

Um die Kirche herum in der Außenmauer 275 Kammern auf drei Etagen.

Eine für jeden Hof des Dorfes zur Einlagerung von Vorräten in Friedenszeiten und zur Behausung in Kriegs- und Belagerungszeiten.

Der rundumlaufende Wehrgang auf der Mauerkrone in 10 m Höhe, 800 m lang. Für mich etwas länger, wo nur ist denn der Ausgang? Eine wahrhaft mächtige Burg.


In Prejna bleibe ich. Morgen übernachte ich in einem evangelischen Pfarrhaus.

2 Gedanken zu “DR23 Peter Maffay aus Kronstadt (Braşov)

  1. Hallo Ludwig, schön dass du uns wieder mit zahlreichen schönen Fotos und eindrucksvollen Berichten an deiner Reise ‚Auf Draculars Spuren‘ teilhaben lässt.
    Wir wünschen dir auf deiner weiteren Fahrt allzeit gutes Wetter und keine Bekanntschaft mit Wolf und Bär
    Viele Grüße
    Helga und Karl-Heinz.

  2. Moin Ludwig, vielen Dank für diesen Bericht, es ist doch sehr schön, dass dort noch so viele historische Sehenswürdigkeiten zu bewundern sind, von der schwarzen Kirche habe ich vorher noch nie etwas gehört, Reisen bildet und lesen von Rieseberichten auch, ist aber weniger anstrengend, dafür aber auch weniger abenteuerlich, gute Erholung wünsche ich.

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